Bürgerstiftung unterstützt Fahrt des GAV nach Ravensbrück

Die Schülergruppe des Gymnasiums Antonianum im Krematorium des KZ-Ravensbrück. Foto: Gymnasium Antonianum

Im Rahmen ihrer Arbeit am Seminarfach »Brücken bauen« besuchten 17 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Antonianum die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück in Brandenburg. Ravensbrück war das einzige Frauenkonzentrationslager, angeschlossen war das Jugendschutzhaftlager Uckermark für auffällig gewordene Mädchen und junge Frauen. Möglich wurde die Fahrt unter anderem durch Unterstützung der Bürgerstiftung Vechta.

Schon das Wohnen in den ehemaligen Unterkünften der SS-Aufseherinnen weckte ein mulmiges Gefühl bei den Teilnehmern. Die Gedenkstätte hatte dann ein Selbsterkundungsprogramm bereitgestellt. Die Schülerinnen und Schüler sollten ihre eigenen Fragen an die Geschichte formulieren und dann in Gruppen diesen Fragen in den verschiedenen Ausstellungen nachgehen. So fanden sich Arbeitsgruppen, die sich mit den medizinischen Versuchen oder mit den Täterinnen auseinandersetzten. Andere untersuchten die Aufarbeitung nach 1945 oder das Lager Uckermark. Am Ende stand eine Gruppenpräsentation. Eine Gruppe führte etwa ein fiktives Interview mit einem Täter, eine andere erarbeitete eine kurze Theaterszene.

Die betreuenden Mitarbeiter der Gedenkstätte zeigten sich beeindruckt von der Selbstständigkeit und Ernsthaftigkeit, mit der die Jugendlichen an die Aufgaben herangingen. Im Rahmen des Seminarfachs »Brücken bauen« übernimmt jedes Mitglied eine fiktive Rolle einer Schülerin oder eines Schülers in der Zeit des Nationalsozialismus. Einige Teilnehmer mussten bei dieser Exkursion feststellen, dass der Charakter und das Verhalten ihrer Rolle dazu geführt hätten, sich in Ravensbrück oder im Lager Uckermark wiederzufinden.

Kurzbericht von Olaf Bröcker, Gymnasium Antonianum